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Heimatmuseum im Schloss Werdorf

Im größten Stadtteil der Stadt Aßlar neben der Kernstadt, dem über 1200jährigen Werdorf, steht das schöne Barockschloss.

Das Schloss mit Nebengebäude hatte 1686 bis 1690 die Gräfin Ernestine Sophie, der Witwe des Grafen Wilhelm II. von Solms-Greifenstein, erbauen lassen. Sie bezog es mit ihren beiden unverheirateten Töchtern, den Prinzessinnen Anna Johanna und Eleonore Sabine. Nach dem Tod der letzten Prinzessin 1742 diente das Schloss in den folgenden Jahrhunderten verschiedenen Zwecken. Die fürstlichen Familien nutzten es als Sommeraufenthalt und die „Cameralen“ des Reichskammergerichts für ihre Landpartien.

1895 wurde das Schloss Ausbildungsstätte des Evangelischen Diakonievereins. Danach waren ein „Internat für Töchter höherer Stände“ sowie eine Korbflechtschule untergebracht.

Es folgte die „Guttempler-Loge Lahneburg“. Von 1907 bis 1912 war es ein Jungmädcheninternat, 1913 bis 1931 eine Knabenerziehungsanstalt. Der Kunstmaler Prof. Stolz aus Hennef/Rh. hatte zwischen 1933 und 1937 im Schloss sein Domizil.

Im Jahre 1940 kaufte die Gemeinde Werdorf das Schloss und Richtete neun Wohnungen ein. Teile des schönen Schlossparks wurden als Bauland verkauft.

Durch die Gebietsreform kam das Schloss 1977 in den Besitz der Stadt Aßlar.
Im Jahre 1980 gründete sich der Verein für Heimatgeschichte 1980 Werdorf e.V. Nach Verhandlungen mit der Stadt Aßlar konnte erreicht werden, dass frei werdende Wohnungen im Schloss nicht mehr vermietet wurden. Diese Räume wurden ab 1982 vom Verein als Museumsräume eingerichtet.
Von 1990 bis 1992 erfolgte eine grundlegende Sanierung und Umgestaltung des Schlosses. Es wurde offiziell „Heimatmuseum der Stadt Aßlar im Schloss zu Werdorf“.

Das Museum wird vom Verein für Heimatgeschichte 1980 Werdorf e.V. betreut und geführt. Der gesamte Schlossbereich umfasst mit seinen Nebengebäuden und der landwirtschaftlichen Remise ca. 900 m² Ausstellungsfläche.

Im Heimatmuseum finden sich verschiedenste Sammlungen:
Beispielsweise gibt es die Geschichte des regionalen Bergbaus sowie eine Mineraliensammlung zu begutachten.

Das „Fürstenzimmer“ ist ein mittlerweile sehr beliebtes Trauzimmer der Stadt Aßlar durch sein besonderes Ambiente des Schlosses.

Des Weiteren sind Exponate aus Küche, Kammer, Spinnstube und der Leineweberei ausgestellt.

Alte Handwerkskunst wird in funktionsfähigen Werkstätten des Schmiedes, Schreiners, Drechslers, Friseurs, Schneiders und Druckers präsentiert.
Die Entwicklung von Radio und Fernsehens wird ebenso dargestellt, wie ein altes Klassenzimmer und eine Spielzeugsammlung.

Ein Werdorfer „Tante-Emma-Laden“ komplettiert die Sammlung.

Ein Raum über Heimatvertriebene und Flüchtlinge in Werdorf zeigt die Not dieser Jahre.

Die schönen 1950er Jahre mit Nierentisch, Fernseher und Bar sind im Nachbarraum zu bewundern.

Im Schlossnebengebäude sind Ausstellungsräume für die Feuerwehr- und die Eisenbahngeschichte eingerichtet.

Im 1. Stock des Nebengebäudes besteht seit 2014 der „Hohenlohe-Saal“, in dem Vorträge und Seminare durchgeführt werden können.

Das Schloss Werdorf finden Sie in der Bachstr. 48 in Werdorf.